Molo kunjani? Hallo, wie geht es euch? Mein erster Blogeintrag hier aus East London (EL):
Die Anreise: Zehn Stunden können sehr lang sein. Oder aber man sitzt neben einem norwegischen Pastor, der auf dem Weg zu seinem Zwischenstop Durban ist und unterhält sich mit ihm. Dann sind zehn Stunden viel zu kurz. Mit meinem Sitzplatz im Flugzeug von Frankfurt nach Johannesburg und somit auch mit meinem Nachbarn hatte ich mehr als Glück. Zunächst hielt ich ihn für einen Deutschen und sprach ihn auf deutsch an, dass der Platz neben ihm meiner sei. Verstanden zu haben schien er mich, aber wirklich gesprochen hatten wir zu dem Zeitpunkt nicht. Meine nächste Vermutung war, dass er eine Südafrikaner ist, der vermutlich Englisch und Afrikaans spricht. Weit gefehlt! Ich hatte tatsächlich einen norwegischen Pastor neben mir sitzen, der aus der Nähe von Oslo kommt. Gemeinsam haben wir uns über unsere geographischen Ziele jenseits von Europa unterhalten und so haben mir die Gespräche den Flug wirklich verkürzt. Vor allem in den ersten paar Stunden nach dem Abflug, in denen es mir schwer viel nicht immer wieder zu weinen, haben mir die Gespräche mit ihm wahnsinnig geholfen. Er war so ein netter und verständnisvoller Mensch, der in diesem Moment genau die richtigen Worte gefunden hat und mich somit positiv stimmen konnte. Das soll nicht heißen, dass ich mich nicht gefreut habe, nach Südafrika aufzubrechen und meinen Freiwilligendienst (FWD) zu beginnen, aber dennoch war der Abschied nicht allzu leicht für mich. Ich glaube einfach, mit einem weinenden und einem lachenden Auge aufzubrechen, ist die beste Voraussetzung für meinen FWD. So bin ich nun total glücklich hier zu sein und genieße die vielen neuen Eindrücke, die einen zum Teil auch noch mehrere Tage beschäftigen. Dazu aber später mehr, wenn ich mir darüber im klaren bin, was ich darüber denken bzw. schreiben soll.
Ankunft: Der Flughafen in East London ist nicht der größte und im Vergleich zu den zuvor angesteuerten in Frankfurt und Johannesburg fiel er ziemlich klein aus, dennoch schmälerte das in keinster Weise unsere Freude darüber endlich angekommen zu sein und nach der Gepäckabholung endlich unseren Ansprechpartner Brett Armstrong wieder zu treffen. Mit einem Kleinbus ging es dann Richtung Berea, dem Stadtteil, in dem wir wohnen. Und bereits auf dieser zwanzigminütigen Strecke gab es für uns vieles zu sehen. East London ist hügeliger als zuvor angenommen und so ging es mehrere Male Berg auf und wieder Berg ab, wobei sich uns weite Blicke über die Stadt boten. Sogar den Indischen Ozean konnten wir einige Male sehen.
The Breakfast Run: Jetzt gerade komme ich von meinem ersten öffentlichen Lauf hier aus East London zurück. Zusammen mit Jannes, einem anderen Freiwilligen aus EL, habe ich mich heute morgen um viertel nach sechs auf den Weg gemacht, um am Beacon Bay Breakfast Run teilzunehmen. Eine fünf Kilometer lange Strecke, die durch die Straßen rund um den Beacon Bay Retail Park führt und uns sogar an dem Kinderheim hat vorbeilaufen lassen, in welchem Tabea und Theresa aus unserer Gruppe arbeiten werden. Nachdem Jannes und ich uns heute früh noch für R30 (=2€) angemeldet hatten, ging es wenig später für uns auf die Strecke. Ohne Zeitmessung und anderen Stress ging es mit gut gelaunten Läufern los. Eltern sind mit ihren kleinen Kindern mitgelaufen, Menschen im Rollstuhl haben teilgenommen, Männer und Frauen. Ganz nach dem Motto „I woke up for the breakfast run“. Bei diesem Lauf ging es also einfach darum vor dem Frühstück aufzustehen und sich gemeinsam in großer Runde sportlich zu betätigen. Und natürlich Spaß dabei zu haben! Der erste Lauf also, der Lust auf weitere geweckt hat und den sportlichen Start meines sportlichen internationalen Freiwilligendienstes einläutet. Denn bislang hatten wir die Woche über Zeit uns in unserem neuen Zuhause einzurichten, aufzuräumen und unsere Zimmer zu beziehen. Liebe Grüße und bis bald eure Johanna